Pflegetipps


Inhalt

1. Lederpflege
2. Vorbeugende Lederpflege
3. Grundregeln der Lederpflege
4. Glattleder (Nappaleder)
5. Veloursleder/Nubuk
6. Anilinleder
7. Sonderverschmutzungen
8. Wussten Sie schon?
9. Informationen zu Lederarten
10. Begriffe, Glossar


Lederjacken24-Pflegetipps für Ledermode

Informationen und Pflegetipps für Lederbekleidung

Viele weitere Pflegetipps rund um Ihre Lederbekleidung finden Sie auf unserem Blog unter Lederpflegetipps.

Pflegehinweise:

Vor dem ersten Tragen sowie von Zeit zu Zeit mit einem hochwertigen Leder-Pflegebalsam (farblos) einlassen oder bei Wildleder mit einem guten Leder-Imprägnierungsspray (farblos) gut einsprühen.
Reinigung nur im Fachbetrieb mit RAL-Gütezeichen für Lederbekleidung durchführen lassen.

Leder
- das älteste Bekleidungsmaterial, immer aktuell.


1. Lederpflege

- welche Mittel?
Der Fachhandel führt das geeignete Lederpflegesortiment und bietet entsprechende Beratung.
Hochwertige Lederpflegeprodukte finden Sie bei:

Jede Haut braucht individuelle Pflege - auch Leder.
Regelmäßige Lederpflege, abgestimmt auf den Ledertyp, erhält die Schönheit, Schutzfunktion und lange Lebensdauer des Leders.


2. Vorbeugende Lederpflege:

Die Gebrauchstüchtigkeit eines Lederbekleidungsstückes hängt in hohem Maße von der erfolgreichen Imprägnierung zusammen, diese bewirkt:

  • Schutz vor Nässeflecken
  • die Anschmutzung bzw. Schmutzaufnahme wird gebremst
  • Sonderverschmutzungen lassen sich aus imprägniertem Leder leichter entfernen

Empfehlungen:

Jedes Lederbekleidungsstück vor dem ersten Tragen gründlich mit einem guten Lederbekleidungs-Imprägniermittel einsprühen.
Die Anleitung dabei bitte genau beachten. Vorteile einer Imprägnierung Ihrer Lederbekleidung:

  • Schutz vor Feuchtigkeit und Wasserflecken
  • Schmutzaufnahme (Patina) wird reduziert
  • eventuelle spätere grobe Fleckentfernung wird erleichtert

 


3. Grundregeln der Lederpflege

  • jede Lederpflegeaktion immer erst auf der Innenseite ausprobieren, denn es kann nicht garantiert werden, dass eine einmal bewährte, ausprobierte Lederpflegeart auch beim nächsten Lederbekleidungsstück den gleichen Erfolg bringt
  • Leder nicht mit scharfen Lösungsmitteln, z.B. Benzin behandeln
  • feuchte Lederbekleidung auf Formbügel bei normaler Zimmertemperatur trocknen
  • nasses, bzw. feuchtes Leder keiner Hitze aussetzen
  • Lederbekleidung nie im Kunsstoffbeutel aufbewahren
  • Bügelarbeiten von der linken Seite durchführen (Wolltemperatur und Bügeltuch).
  • Leder vor intensiven Lichtquellen schützen, Farben auf Leder reagieren bei Neon- und Sonnenlicht mit Ausbleichen
  • Autositze ohne weiche Schonbezüge verursachen beim Fahren extreme Reibung und Wärme, die zu Farbabrieb führen kann.

4. Glattleder (Nappaleder)

Nappiertes Leder ist ein behandeltes Echtleder. Bei der Behandlung (Nappierung) wird das Leder einem speziellen Verfahren unterzogen, um eine glatte Oberfläche und eine marmorierte Farbgebung zu erhalten.


Pflege von Neuleder:

Bei Verschmutzungen sollte das Leder je nach Verschmutzungsgrad mit dem milden Reiniger gereinigt werden. Je nach Nutzung muss das Leder alle 3 bis 6 Monate mit einem Pflegmittel, behandelt werden. Das Leder bleibt geschmeidig und weich. Das Ausbleichen durch die Sonne wird deutlich reduziert. Bei Abschürfungen und kleineren Kratzern ist die Farbauffrischung mit einem Leder Fresh möglich.

Pflege von Altledern (Glattleder):

Grundsätzlich sollte das Leder vor einer Pflege gründlich gereinigt werden (Reiniger mild oder stark). Man verhindert so das Fixieren von Verschmutzungen auf dem Leder durch das Pflegemittel.Bei Ausbleichungen, Abrieb und Abschürfungen wird die Oberfläche des Leder mit einem Leder Fresh wieder farblich aufgefrischt. Gleichzeitig wird die Oberfläche wieder neu versiegelt.


5. Veloursleder, Nubuk

Leder mit rauher Oberfläche

Bedingt durch die rauhe Außenseite des Veloursleders, ist eine regelmäßige Lederpflege empfehlenswert, um Patinabildung bzw. Verspeckung des Leders zu vermeiden.

5.1 Schleifstaub (Sehr feiner Lederstaub, der sich in der Anfangszeit lösen kann - nicht mit Farbabrieb zu verwechseln.)

  • nicht trocken reiben bzw. bürsten (es löst sich noch mehr Schleifstaub)
  • Absaugen mit dem Staubsauger
  • mit feuchtem Fensterleder abreiben
  • mit Klebefusselrolle abrollen
  • mit Klebeband von innen bekleben, Schleifstaub abziehen
  • in der Anfangszeit Kleidung farblich Ton in Ton tragen

5.2 Regentropfen

Verklebte Veloursfasern mit Schwammtuch oder Kreppbürste im Wechsel gegen und mit dem Veloursstrich bürsten.
Bei Feuchtigkeits- und Wasserflecken mit einem Föhn stark nachföhnen.

5.3 Entstauben

Regelmäßig das Velourslederteil mit der Kreppbürste bzw. mit dem Krepptuch abbürsten.

5.4 Speckränder

Verklebte, glänzende oder verschmutzte Stellen, z. B. an Tascheneingriffen, mit der Kreppbürste oder dem Ledergummi abreiben. Grobe Verschmutzungen mit dem Velourscleaner ausradieren.

5.5 Fett und Öl

Leder-Reinigungsspray bzw. Fleckenentfernungsspray aufsprühen, mit Baumwolltuch abreiben. Bei groben Verschmutzungen statt Baumwolltuch die Kreppbürste oder Veloursstein einsetzen. Statt Reinigungsspray ist auch die Leder-Reinigungstinktur verwendbar.

Tipp:

  • Velours bzw. Nubuk als Kragen nicht direkt auf der Haut tragen.
  • Kragen, Tascheneingriffe, Ärmelbündchen regelmäßig mit der Kreppbürste oder mit Lederradierer behandeln.

6. Anilinleder

Anilinleder sind durchgefärbte Leder ohne Oberflächenpigmentierung.

Natürlich wirkende Leder ohne Farb- bzw. Schutzschicht auf der Nappaseite. Nicht abgedeckte Nappaleder mit leichtem Finish zeigen den echten Charakter des Leders mit allen natürlichen Narben durch die transparente Anilinfärbung. Somit dringen Verschmutzungen leichter in das Leder ein, da keine Abdeckungsschicht vorhanden ist. Die Fleckenentfernung ist schwierig, oft nicht möglich.

  • Vor dem ersten Tragen sehr gut imprägnieren.
  • Wasserflecken mit weichem Lederradierer ausradieren.
  • Kratzer gründlich mit dem Handballen verreiben.
  • Fettflecken verziehen sich von selbst. Geduld!
  • Speckränder mit Lederradierer radieren.
  • Wasserflecken über Wasserdampf halten.
  • Keine fettende Nappacreme anwenden.
  • Übrigens, Lederbekleidung insbesondere aus Anilinleder, verträgt eine leichte Patina und muß somit nicht zu oft gereinigt werden.

7. Sonderverschmutzungen

Fett und Öl:

  • Kreidestaub oder Magnesium dick auftragen, ca. 24 Stunden einwirken lassen, dann wegblasen, restlichen Kreidestaub vorsichtig wegbürsten.
  • Fettflecken verziehen sich oft von selbst.
  • Lederreinigungsspray nach Anweisung anwenden.

Kugelschreiber:

  • Kugelschreiberstrich in Velours mit Tesaband bekleben, fest andrücken, darüber reiben, Streifen abziehen, restlichen Strich mit Lederradiergummi ausradieren.
  • Bei Nappa Kugelschreiberstrich mit Nappacreme ausreiben oder mit Reinigungstinktur strichförmig arbeiten.

Schmutzpatina:

  • Kompaktschwamm mit dem trockenen Schaum der Lederwaschseife einschäumen. Leder strichweise abreiben, mit feuchtem Schwamm Seifenschaum abnehmen. Das Leder nicht durchnässen, leicht nachföhnen.


8. Wussten Sie schon?

Kann man eine Lederjacke waschen?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen...Tatsächlich ist die Wäsche einer Lederjacke in der Maschine möglich.
Lesen hierzu unseren ausführlichen Blog-Artikel:
Darf meine Lederjacke in die Waschmaschine?"

Was macht Leder als Stoff für Bekleidung so besonders?

Leder ist bekanntlich die Haut eines Tieres und hat demzufolge von Natur aus perfekte Trageeigenschaften.
So ist der Stoff atmungsaktiv, passt sich der Körperform an, ist stark belastbar und Schmutz- bzw. Wasser-abweisend.
Schon in der Antike wussten die Menschen die Eigenschaften von Leder und Fellen zu schätzen.


9. Informationen zu Lederarten

In diesem Bereich möchten wir Ihnen gerne die gängigsten Lederarten vorstellen.
Dies geht natürlich am besten anhand von Bildern.

Nappaleder / Glattleder

Das Nappaleder zählt zu den beliebtesten Lederarten. Es ist das allgemeinhin bekannte, glatte, weiche Leder mit Hautstruktur.
Die Art der Hautstruktur hängt dabei natürlich von der verarbeiteten Tierhaut ab. So ist die Struktur eines Lammnappas natürlich etwas feiner als die von Rindsnappa.

Lammnappa-Leder Rindsnappa-Leder

Lammnappaleder

Merkmale:

  • feine Hautstruktur
  • weicher Griff

Rindsnappaleder

Merkmale:

  • markante Hautstruktur
  • festerer Griff-dennoch weich
  • typische, leichte Narbenbildung (z.B. durch Mückenstiche)
Kalbsnappa-Leder Sheepnappa-Leder
Kalbsnappaleder
Merkmale:
  • Hautstruktur siehe Rind - aber feiner
  • etwas weicherer Griff als bei Rind
  • auch hier schon Narbenbildung erkennbar
Schafsnappaleder - Sheepnappa
Merkmale:
  • feine Hautstruktur, etwas grober als beim Lamm
  • weicher Griff
  • großporiger als Lamm

Veloursleder / Nappalan-Leder

Als Verlorusleder bezeichnet man im Allgemeinen Leder mit rauer Oberfläche. Bei Velorusledern besteht die Oberfläche aus den Fasern der Retikularschicht (Spaltleder) der Tierhaut.
Im Herstellungsprozess wird hier die oberste Hautschicht abgestoßen bzw. abgeschliffen oder sogar die Fleischseite der Haut entsprechend veredelt.

Das Nappalan ist eine Sonderform des Leders, bei welchem die Veloursoberfläche durch spezielle Verfahren geglättet wird.

Dieses Leder wird auch als Seidenleder bezeichnet da es sehr weich und leicht ist.

Es handelt sich um geglättetes Veloursleder von der Ziege- oder vom Lamm.

Velorus-Leder Nappalan-Leder
Velours-Leder
Merkmale:
  • Unterhautschicht aufgerauht/angeschliffen
  • unvergleichlich weich, samtig
  • im Volksmund oft irrtümlich als Wildleder bezeichnet
Nappalan-Leder
Merkmale:
  • geglättete Oberfläche
  • leicht und angenehm zu Tragen
  • empfindlich gegenüber Belastungen (z.B. Sicherheitsgurt)

Nubukleder

Nubukleder ist im Grunde vom Griff her wie Veloursleder - allerdings wird hier die oberste Hautschicht angeschliffen. Die Oberfläche wird samtartig und die Atmungsaktivität wird erhöht.
Dieses Leder ist etwas anfälliger gegen Anfleckungen und Verspeckungen, kann aber mit einer Bürste oder Lederkrepp problemlos gereinigt werden.
Das Wort Nubuk stammt übrigens aus dem Englischen. Hier wurde Rindsleder, welches durch Schliff eine ähnliche Optik erhielt, als "new buck" und letzlich als "nubuck" bezeichnet.

Nubuk-Leder
Nubuk-Leder
Merkmale:
  • oberste Hautschicht (Narbenseite) aufgerauht/angeschliffen
  • weicher, samtiger Griff

Leder mit Druck / Print

Natürlich gibt es auch bei Leder die Möglichkeit Muster oder Ähnliches auf die Oberfläche zu drucken.
Dies wird vor allem angewandt, wenn man die seltenen und meist geschützten Tierhäute von Reptilien wie Schlangen oder Krokodilen simulieren will.
Im Beispielbild sehen Sie mit Schlangenoptik bedrucktes Nubuk-Leder Stück.

Leder mit Print
Nubuk-Leder
Merkmale:
  • Griff je nach bedrucktem Leder
  • verschiedenste Muster möglich

10. Begriffe, Glossar

 

    • Dirty Look: von Hand aufgetragener Used Effekt.
    • Fading: Farabweichungen, die dem Kleidungsstück besonderen Charakter verleihen.
    • Used-Optik: Gebrauchte Optik mit Abrieb und Abschürfungen auf der Oberfläche.
    • Vintage: bezeichnet eine Mode- bzw. Designrichtung im Retrolook „gebraucht“ gestylte Mode.
    • Wischtechnik: Hierbei werden zwei Farben miteinander "gemischt", wobei die dunklere meist auf die hellere aufgebracht wird.

 

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